Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten im Jahr 2012 trat der amtierende Bundespräsident Christian Wulff zur Wiederwahl an. Wulff, der seit 2010 das Amt des Bundespräsidenten innehatte, wurde von der regierenden Koalition aus CDU/CSU und FDP unterstützt.
Die oppositionelle SPD nominerte den ehemaligen Bundestagspräsidenten und Sozialdemokraten Gesine Schwan als Gegenkandidatin. Die Grünen schlugen den Theologen und Politiker Norbert Lammert vor, der zuvor Bundestagspräsident gewesen war.
Die Wahl fand am 30. Juni 2012 statt. Die Bundesversammlung, bestehend aus Mitgliedern des Bundestages und Delegierten der Landtage, wählte den Bundespräsidenten. Um gewählt zu werden, benötigte ein Kandidat im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit. Konnte kein Kandidat im ersten Wahlgang diese Mehrheit erreichen, wurde ein zweiter Wahlgang durchgeführt, bei dem die einfache Mehrheit ausreichte.
Im ersten Wahlgang erhielt Christian Wulff 615 Stimmen, Gesine Schwan 499 Stimmen und Norbert Lammert 126 Stimmen. Da Wulff die absolute Mehrheit nicht erreichte, wurde ein zweiter Wahlgang durchgeführt, bei dem die einfache Mehrheit ausreichte. In diesem Wahlgang erhielt Christian Wulff 625 Stimmen und wurde somit für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewählt.
Wenige Monate nach seiner Wiederwahl gerieten Christian Wulff und seine Frau Bettina in eine Affäre um mutmaßliche Vorteilsannahme in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident. Aufgrund des Drucks der Medien und der öffentlichen Meinung trat Wulff im Februar 2012 von seinem Amt als Bundespräsident zurück.
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